Inflation – Ist alles bald wieder „gut“? Große Begeisterung über den Rekordrückgang der Erzeugerpreise im Oktober 2022. Die die Treiber der Preise und damit der Inflation sind.
Doch es gilt:
1. Sprunghafte Anstiege begünstigen sprunghafte Rückgänge.
2. Alle Indices sind statistische arithmetische Konstrukte, die feste durchschnittliche Jahresmengen mit aktuellen Preisen bewerten. Echte Kosten in Unternehmen können erheblich abweichen.
3. Veränderungen der Erzeugerpreise erreichen die Konsumentenpreise, und damit die Inflation und Inflationsrate, nur zeitversetzt und anteilig, bei Anstiegen wie bei Abstiegen.
3. Alle Werte liegen um 34,5% weiterhin massiv über Vorjahr, wie die Graphik zeigt.
4. Ein Rückgang auf dieses Niveau, und nur der würde für die Masse der Bevölkerung und Unternehmen einem „wieder gut“ entsprechen, in nächster Zeit ist nahezu ausgeschlossen. Die Energiepreise werden das Vorkriegsniveau nach der strukturellen Abkehr von russischen Rohstoffen in den nächsten Jahren kaum wieder erreichen. Nur eine sehr extreme Rezession könnte die Gesamtsituation derart verschärfen, dass sich Hersteller massive Preiskämpfe liefern und Preise dadurch signifikant sinken würden.
Die gute Nachricht ist also: Es wird besser, aber nicht unbedingt gut. Und vielleicht beeinflusst allein das die Inflationserwartungen positiv, auf die ja auch die EZB mit ihren Erhöhungen der Zinsen abzielt.
Aktuelle Links zu allen wichtigen Preisindizees unter meiner Seite Wissen, Bereich Daten
Mehr erfahren: „Inflation-Märkte-Modell“